19. Januar 2025
Katharina de Mos, Trier
Pressefreiheit unter Druck? Journalismus in schwierigen Zeiten
Wie wertvoll die Pressefreiheit ist, zeigt sich vor allem da, wo es sie nicht mehr gibt: Wo Menschen in Gefängnisse gesteckt werden, weil sie kritisch berichten; wo die Mächtigen tun, was sie wollen; wo das Volk keine Chance mehr hat, zu erfahren, was wirklich vor sich geht.
Deutschland ist in Sachen Pressefreiheit zuletzt auf den zehnten Platz vorgerückt. Zum Glück ist die Lage für Journalistinnen und Journalisten - und damit auch jene der Demokratie - hier tatsächlich deutlich besser als in vielen anderen Ländern. Aber auch bei uns gerät die Pressefreiheit unter Druck. Die sich verschlechternde wirtschaftliche Situation der Verlage hat Einfluss auf den Journalismus. Gewalt am Rande von Corona-Demos, Lügenpresse-Rufe oder die allgegenwärtige verbale Aggression in den sozialen Medien haben das Arbeitsklima rauer werden lassen.
Warum die Arbeit der Journalisten dennoch nicht nur wichtig, sondern auch erfüllend ist, berichtet die Referentin.
Katharina de Mos, Jg. 1977, studierte Geographie und Romanistik und ist seit 2012 Chefreporterin beim Trierischen Volksfreund.
15. Dezember 2024
Prof. Dr. Uwe Jun, Trier
Nach den Wahlen: Wie geht es der Demokratie?
Ein Wandel des deutschen Parteiensystems ist unübersehbar: Eine zunehmende Fragmentierung und Polarisierung sowie eine deutlich erhöhte Volatilität im Wählerverhalten sind klare Anzeichen. Parteien mit einzelnen Schwerpunktsetzungen wie der Betonung eines Themas oder der medialen Hervorhebung einzelner Stimmungen oder Persönlichkeiten haben es deutlich leichter. Wohin steuert das Parteiensystem? Welche Ursachen des Wandels sind auszumachen? Welche Stabilitätsanker existieren? Der Vortrag analysiert die Folgen der Europawahl und der Landtagswahlen 2024 für die deutsche Parteiendemokratie und blickt voraus auf die Bundestagswahl 2025.
Uwe Jun, Jg. 1963, lehrt Politikwissenschaft an der Universität Trier und hat seit 2005 die Professur „Westliche Demokratien – Das politische System Deutschlands“ inne. Seit 2021 ist er Direktor des Trierer Instituts für Demokratie und Parteienforschung (TIDuP).
03. November 2024
Prof. Dr. Thomas Söding, Bochum
Katholische Kirche und Synodaler Weg: Was nun?
Die römisch-katholische Kirche ist in schlechter Verfassung. Aber sie wird gebraucht: für die Verkündigung des Evangeliums und für die Solidarität in der Gesellschaft. Deshalb ist weltweit eine Bewegung in Fahrt gekommen, deren Leitwort „Synodalität“ heißt. Zur katholischen Kirche werden immer der Papst und die Bischöfe gehören. Aber das Kirchenvolk braucht mehr Rechte: Partizipation, Transparenz und Rechenschaftspflichten müssen umfassend garantiert werden.
Wie das geht, wird an vielen Orten erprobt und auf der Weltsynode beraten. Deutschland liefert mit dem “Synodalen Weg” ein gutes Beispiel, das andernorts nachgeahmt, aber vom Vatikan immer wieder ausgebremst wird. Es entwickelt sich allerdings weiter: lokal, regional, und national und hoffentlich auch bald weltweit.
Thomas Söding, Jg. 1956, ist Seniorprofessor für Exegese des Neuen Testaments an der Universität Bochum, Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Präsidiumsmitglied des Synodalen Weges und (als Nicht-Kleriker) theologischer Berater der Weltsynode in Rom.
Hier ist die Präsentation, die Prof. Söding zu seinem Vortrag zeigte.
06. Oktober 2024
Prof. Dr. Norbert Franz; Hans-Jürgen Müller, MdL
Wie wollen wir uns ernähren? – Nachhaltige Landwirtschaft – sichere Ernährung
Die Transformation der industriellen Variante der Landwirtschaft hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise ist notwendig, weil die „konventionelle“ Agrarwirtschaft große Schäden anrichtet: Sie bedroht die Zukunftsaussichten unserer Zivilisation und die Grundlagen ihrer eigenen Existenz. Der Vortrag zeigt Wege auf, die deutsche Landwirtschaft nachhaltig zu entwickeln, benennt wichtige gesellschaftliche Akteure, die diese „große Transformation“ vollziehen und skizziert eine „Hybrid“-Landwirtschaft als einen möglichen Weg aus der aktuellen Krise der Industriellen Agrarwirtschaft.
Norbert Franz, Jg. 1954, hat an den Universitäten Trier und Luxemburg Neuere und Neueste Geschichte gelehrt.
Hans-Jürgen Müller, Jg. 1957, ist Agrarwissenschaftler, Bio-Landwirt und Abgeordneter des Hessischen Landtags.
Sonntag, 10. März 2024
Jonas Wipfler, Misereor
Entwicklung oder Migration? Entwicklung und Migration!
Die Wanderungsbewegungen zwischen Afrika und Europa der letzten 20 Jahre.
Papst Franziskus reiste 2013 auf die Mittelmeerinsel Lampedusa, wo er anprangerte, dass das Mittelmeer nicht zum Massengrab werden dürfe. Das Jahr 2015 war mit den Fluchtbewegungen aus Nah-Ost eine Zäsur. Seitdem ist der politische Druck gewachsen, und die EU versucht sich an Lösungen und findet keine Einigkeit. Die Empörung über Bootsunglücke und Lager flammt immer wieder auf und das Mittelmeer ist noch immer die tödlichste Grenze der Welt.
Der Referent zeigt vor dem Hintergrund seiner Arbeit in West- und Nordafrika und in Berlin diese Entwicklungen auf und zeigt, welche Rolle Entwicklungszusammenarbeit und Politik spielen können.
Hier ist die Präsentatilon, Folie 1-10 und Folie 11-20
Jonas Wipfler, Jg. 1983 in Trier, arbeitete für Misereor u.a. in Afrika und leitet heute das Büro von Misereor in Berlin.