Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach

 

Caritas in veritate - Eine fragwürdige Sozialenzyklika
                      

Für den Sozialethiker Friedhelm Hengsbach ist die päpstliche Sozial-Enzyklika “Die Liebe in der Wahrheit” im Hinblick auf eine Regulierung der Wirtschafts- und Finanzwelt nicht deutlich genug ausgefallen. Hier sei theoretisch vom Schreibtisch aus „das Panorama der Welt” betrachtet worden, ohne die Interessenpluralität und sozialen Kämpfe ausreichend zu berücksichtigen.

„Caritas in veritate“ gibt der religiösen Dimension der Globalisierung Vorrang und lässt in ihrer Analyse den aktuellen sozialwissenschaftlichen Kenntnisstand zu Globalisierungsprozessen über weite Strecken außer Acht. Sie argumentiert vielmehr mit der Universalität des katholischen Naturrechts. So vermeidet sie unter anderem die Auseinandersetzung mit der Tatsache, dass die Katholische Kirche im globalen Weltanschauungsmarkt nur ein Teilangebot unter vielen darstellt. Der wichtige Appell an jeden Einzelnen, moralische Verantwortung gegenüber der Globalisierung zu übernehmen, verliert dadurch an Überzeugungskraft.

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