Dr. Gotthard Fuchs, Wiesbaden
Erlösung oder Erleuchtung - Christliche Mystik im Religionsgespräch
Gotthard Fuchs ist Priester, Ordinariatsrat für Kultur, Kirche und Wissenschaft in den Bistümern Limburg und Mainz; studierte Philosophie, Theologie und Pädagogik, war 1983 bis 1997 Direktor der Kath. Akademie der Diözesen Fulda, Limburg, Mainz. Einer seiner Schwerpunkte: "Geschichte und Gegenwart christlicher Spiritualität im interreligiösen Dialog".
Die Mystik-Konjunktur der Gegenwart lebt von der Sehnsucht: Ganz sein, stimmig werden, im göttlichen Geheimnis ankommen.
Die Zielvorstellungen und Hoffnungsbilder sind verschieden, interreligiös übereinander belichtet, in einladender Alternative nebeneinander oder in feindlicher Kontrastierung gegeneinander gestellt. Im politischen Raum nicht zu vergessen: die schwarze, braune und rote „Mystik“. Der „Sinnmarkt“ in unserer Gesellschaft ist diffus. Wie ist dabei das Christliche aufgestellt? Was bedeutet das Bekenntnis zur Auferstehung und wie „funktioniert“ es alltagstauglich - neben anderen religiösen Überzeugungen, etwas der buddhistischen, in der „Erleuchtung“ als Leitbild fungiert?
Angesichts von spiritueller Fastfood braucht es eine Unterscheidung der Geister. Die Grundfrage lautet: Wie halten wir dem Geheimnis des Lebens stand? Wofür leben und sterben wir? Daran allein bestimmt sich, was Mystik heißt.